Schliessung der Heberlein Textil AG
Die Probleme begannen als der Texturiermarkt in den 70er Jahren zusammenbrach. Mit Bankenhilfen musste das Unternehmen saniert werden. Überrissene Zukäufe von Firmen hatten die Lage noch verschärft. In den letzten 20 Jahren begann sich Gurit-Heberlein, wie das Unternehmen seit 1984 heisst, immer stärker auf die Bereiche Kunststoff und Chemie auszurichten. Der Textilbereich wurde zum ständigen Sorgenkind. Über Jahrzehnte wurde bei der Gurit-Heberlein AG der Krebsgang und die Tragweite der Verluste durch bilanztechnisch vorteilhafte Bewertungen kaschiert.
Später kaufte Heberlein den Textilkonverter Mettler dazu und begann eigene Kollektionen zu entwickeln. Als sich das Management entschied, Heberlein Textil zu verkaufen, fand sich kein Käufer, der bereit war, die Produktion weiterzuführen. Nach der Verselbstständigung im Jahre 1999 waren die wichtigsten Gurit-Heberlein Aktionäre mit einem Anteil von je 14% auch die grössten Aktionäre der Heberlein Textil.
Im Herbst 2010 musste die Heberlein Textil 80 von 300 Stellen abbauen. Jetzt waren die Aktionäre offensichtlich nicht mehr bereit, sich weiter in Geduld zu üben und nochmals Geld einzuschliessen. Dass die Ausgliederung den Schliessungsentscheid erleichterte, ist nicht von der Hand zu weisen.