Ruine Iberg
Wer heute in die Burg eintritt, steht wahrscheinlich im oder über dem Kerker. In den feuersicheren Gewölben lagen auch die Kirchenschätze des Klosters St. Gallen, welche Fürstabt Pius Reher (1630–1654) während des Dreissigjährigen Krieges nach Wattwil bringen liess. Die Geschichte des Zerfalls beginnt um 1710 mit den Wirren vor dem Toggenburger Krieg. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts liessen sich Lehensleute im Schloss nieder und aus der Veste wurde ein Bauern- und Gasthaus. Da niemand mehr für den Unterhalt des Baus sorgte, zogen deren Bewohner anfangs des letzten Jahrhunderts aus dem schadhaften Gebäude weg und die Burg stand an die zwei Jahrzehnte leer. Und – so lesen wir in der von Kaplan Kobler über die Iberg verfassten Geschichte – dann kam der schwarze Tag, da Jakob Schwander's Unverstand und die Interesselosigkeit seiner Mitbürger die einst so stolze Veste zu einem trostlosen Trümmerhaufen machten. Fabrikant Schwander liess 1835 den gewaltigen Dachstuhl abbrechen und alles Holz und die Ziegel wegführen, wütend darüber, dass die Gemeinde seinen Vorschlag, das Schloss als Armenhaus zu übernehmen, ablehnte. Schutzlos dem Wetter preisgegeben, zerfielen die Mauern. Im Jahre 1883 ging dann die Burgruine durch Schenkung in das Eigentum der Gemeinde über. Heute erinnert noch der im Jahre 1902 wiederaufgebaute Turm auf prächtiger Anhöhe westlich des Dorfes an die vergangenen, bewegten Zeiten.
Der Verein Burg Iberg setzt sich zum Ziel, die Burg als Zeugnis der Geschichte und Kultur, als Denkmal der Bau- und Kunstgeschichte und als prägendes Element der Kulturlandschaft zu erhalten.
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Wattwil - Burg Iberg