Ulrich Bräker
Nach der Rückkehr nach Wattwil als Zwanzigjähriger trat Bräker aufgrund wenig Arbeit und getrieben von Abenteuerlust in den preussischen Kriegsdienst ein. Als Söldner war er bei der Schlacht 1756 bei Lobositz gegen die Österreicher dabei. Bräker desertierte und kehrte nach Wattwil zurück.
Geldsorgen plagten Bräker sein Leben lang. 1759 beschäftigte er Spinner und Weber als Heimarbeiter. Er kaufte das Rohmaterial ein und verkaufte die fertige Ware - jedoch erfolglos.
1761 heiratete er Salome Ambühl. Charakterlich waren Bräker und seine Frau sehr verschieden. Sie bekamen sieben Kinder, von denen zwei starben.
Bräker verbrachte viel Zeit in der Welt des Lesens und Schreibens, um von den alltäglichen Sorgen zu flüchten. Von 1770 bis an sein Lebensende führte er fast ununterbrochen Tagebuch. Er verfasste die "Lebensgeschichte und Natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tokkenburg". Der Zürcher Verleger Johann Heinrich Füssli brachte Bräkers Lebensgeschichte als Buch heraus. Am 11. September 1798 wurde Ulrich Bräker in Wattwil beerdigt.
"Näppisueli-Strasse"
Mit dieser Strassenbezeichnung wird das Lebenswerk des wohl berühmtesten Wattwiler Schriftstellers gewürdigt und der Bevölkerung wieder in Erinnerung gerufen.