Der ausgebildete Kaufmann, Johann Rudolf Raschle, kehrte 1824 auf Wunsch seines alternden Vaters Josabe Raschle aus dem Ausland zurück und übernahm mit seinem Bruder Abraham die Leitung des väterlichen Geschäftes. Nach der geschäftlichen Trennung von seinem Bruder Abraham führte er die Firma unter dem Namen J.R. Raschle weiter und weitete seine Handelsbeziehungen über die Grenze Europas aus. In Jakob Lanz und Johann Georg Birnstiel fand er zuverlässige Geschäftsleiter, die später auch Teilhaber der Firma wurden. An der Unterdorfstrasse baute er ein dreiflügliges Wohn- und Geschäftshaus. Hier wurde die Arbeit der Heimarbeiter- und Heimarbeiterinnen koordiniert und abgenommen, und von hier aus fand der Versand der Endprodukte statt. Nach grossen Grundstückerwerben in der Rietwis durch die Firma J.R. Raschle & Comp. entstand in den Jahren 1864-66 die Wattwiler Weberei. Kurze Zeit später konnte die Firma von den Gebrüdern Mettler, die mechanische Buntweberei Soor bei Bütschwil, übernehmen. Die Firma erreichte Mitte der 70er Jahre ihren Höhepunkt und beschäftigte in ihren Betrieben etwa 1000 Arbeitskräfte. Der Aufschwung der bedeutenden Handelsfirma hatte auch Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinde Wattwil. In dieser Zeit schenkte J.R. Raschle der Gemeinde Wattwil den staatlichen "Löwen" am Dorfplatz und der Realschulgesellschaft die Liegenschaft auf der Riese (Risi). Als Präsident des Gründungskomitees und Hauptaktionär der Toggenburger Bahn errang Raschle grosse Verdienste um die Verkehrsverbindungen des Toggenburgs. Er erlebte jedoch die Fertigstellung der Bahn nicht mehr, da er im Jahre 1867 verstarb.