Milo Naef wurde im Jahre 1908 in einem Stickereihaus in Brunnadern geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Stickereizeichner in St.Gallen. Dort wurde sein Talent zum Maler entdeckt. Der Niedergang der Stickerei-Industrie zwang ihn, an der Webschule Wattwil weiteres beruchfliches Rüstzeug zu holen. Nachdem er als Stickereizeichner und Weberei-Dessinateur arbeitete, wurde er 1940 als Fachlehrer für Bindungslehre, Fachzeichnen und Farbenlehre an die Textilfachschuel Wattwil berufen. Hier wirkte er bis zu seiner Pensionierung als äusserst beliebter und begeisterungsfähiger Lehrer. Das neu erbaute Haus im Wiesental war fortan das Heim für die junge Familie und auch der Ort für Milos künstlerische Tätigkeit. Er verstand es vorzüglich, die Menschen und ihr Umfeld zu erfassen und mit Pinsel und Farbe naturgetreu wiederzugeben. Seine Bilder sind mitten aus dem lokalen Leben gegriffen. Es machte ihm Freude wenn seine Bilder beim Publikum ankamen aber er malte nicht für die Kunden sondern für sich. Er verwirklichte in seinen Bildern jene stille Welt, in der er ruhen konnte und das eigene Ich fand. Die Bilder weisen auf manches hin, das in der Hektik des Alltags übersehen wird: Die leisen Zwischentöne in der Natur, wie auch im Miteinander der Menschen.
Weit herum wurde der Toggenburger Künstler vorerst mit seinen originellen Soldatenkarten, auf denen er das Soldatenleben karikierte und aufs Korn nahm, ohne es jedoch an Humer und Mitmenschlichkeit fehlen zu lassen.